…aber ich weiß ja nicht, ob mir das etwas bringt.
Ja, hm, blöd.
Du stehst an einem Punkt in deinem Leben, wo du merkst: Jetzt ist es zu viel. Vielleicht hast du dich monatelang, oder gar jahrelang irgendwie durchgewurstelt, irgendwie hat es funktioniert. Die Angst hat oftmals dein Leben bestimmt. Da, wo die Angst hochkam, hast du eben entschieden (oder deine Angst hat entschieden?!), dass du deine Freundin 150 km weiter weg nicht besuchst, dass du nicht in den Flieger steigst, dass du den Vortrag nicht hältst, dass du… irgendetwas nicht tust, was dir eigentlich Freude bereiten könnte, was dich eigentlich weiterbringen würde, was dir eigentlich guttäte. Aber nein, die Angst hat gewonnen! Ha! Sie ist einfach so groß…und mächtig…und sie hat immer recht! Das ist einfach zu gefährlich und ich sollte das nicht tun. Ja. Nee. Besser nicht.
Hm. Fühlt sich aber auch irgendwie nicht richtig gut an. Dieses sch*** Gefühl der Angst. Gut, das ist jetzt weg. Aber irgendwie…fühlt es sich jetzt auch nicht erfüllend an. Wieder nicht das erreicht, erlebt, erfahren, was ich doch eigentlich so gerne hätte! Mensch!
Vielleicht kann man da irgendwas dagegen tun. Gegen diese Angst. Gegen dieses blöde Gefühl. Ja, dieses Ding, das eigentlich nur ein Gefühl. Eigentlich irgendwie total unlogisch. Wieso hab ich immer diese Angst? Macht gar keinen Sinn! Andere fliegen auch. Andere fahren auch Auto. Andere halten auch einfach einen Vortrag. Was ist nur los mit mir? Bin ich hier der einzige Depp, der das nicht auf die Reihe bekommt? – Das kann nicht sein! Das muss anders werden…
Gesagt. Getan. Huh! Ich hab da angerufen (bei dieser Jessica ;-)). Klang richtig gut. Die kann mir helfen. Hat sie gesagt. Hm…und woher weiß ich, ob mir das etwas bringt? Verdammt! Was ist, wenn das nix nützt? Dann war ja alles umsonst? Die Zeit. Das Geld. Alles für die Katz‘. Hm. Dann mach ich ja lieber weiter wie bisher?! Geb mein Geld weiterhin für Dinge aus, die definitiv (!) nichts nützen. Aber hey, da weiß ich es immerhin schon: Es nützt nichts. Ergebnis bekannt. Wuhuu! Sch*** Ergebnis, aber ich kenne es. Besser als nix. Ja, nee, ich lass das lieber. Ich weiß ja nicht, ob ich da Erfolg haben werde.
So oder ähnlich sind deine Gedanken abgelaufen?
Erst mal: Gaaaaanz ruuuuuhig. Damit bist du nicht allein. So geht es vielen.
Ich will schon fast sagen: Der Witz an der Sache: Du hast Angst – und jetzt hast du Angst davor, die Angst loszuwerden. Du hast Angst, dass ich hier Blödsinn rede und das gar nichts bringt am Ende. Du hast Angst, dass du Geld ausgegeben hast für nix und wieder nix. Du hast Angst, dass am Ende alles genau so ist, wie es gerade ist. Du willst eine Garantie haben!
Das Blöde – für mich und für dich: Ich kann dir keine geben. Es gibt keine. Ich kann nicht sagen: Ja, am Ende hältst du die goldene Trophäe in der Hand. Das goldene Werkstück, das wir beide geformt haben. Ach ja, und hier habe ich Fotos aller Werkstücke der anderen Klienten, mit denen ich gearbeitet habe. Ich habe kein Ding, das ich dir zeigen kann. Ich kann dir viel erzählen, aber das könnte ja auch nur Schall und Rauch sein.
Außerdem: Die Angst kennst du. Du findest sie blöd, aber du kennst sie. Und du behältst lieber etwas Bekanntes, auch wenn es blöd ist, als etwas Neues zu bekommen, von dem du noch nicht viel weißt. Das ist okay so. Das ist menschlich. Geht mir auch so.
Un nu?
Joa, hm. Keine Ahnung…
Ich sag dir mal was:
Ich kann dir nicht die Garantie geben, die du gerne hättest, aber was ich dir garantieren kann, ist: 95 % meiner Klienten habe ich an ihr Ziel gebracht. Weil wir gemeinsam gearbeitet haben. Ein Geben und Nehmen. Weil wir ständig im Austausch waren. Was brauchst du? – Dann bekommst du das! Wo stehst du gerade? – Lass uns schauen, wie es für dich weiter geht. Wo willst du hin? – Wie kommen wir da hin?!
Und ich sag dir noch was:
Die Angst kennst du, ja. Die bleibt immer dieselbe oder wird vielleicht sogar mehr über die Zeit. Aber wozu hattest du nochmal den Kontakt zu mir gesucht? Weil du die Angst behalten willst? Ich glaube nicht. Das kannst du für umme haben. Du wolltest etwas verändern. Und jetzt warst du so weit. Wir haben telefoniert. Und jetzt ziehst du den Schwanz ein?
Echt jetzt?
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